Der Freytag: Sei ein Teil vom größten Kaffeekränzchen der Welt – der Kaffeehausschreiber und der Rest der Welt

Seit ein paar Monaten veröffentliche ich meine Freitags-Kolumne auch auf der Plattform: Ganjingworld.com und ich bin ein grosser Fan von Gan Jing World geworden. Ich finde es klasse, dass ich dort die Funktionalitäten von YouTube, eines Blogs, Instagram, Facebook und Twitter – ähm X – zusammengefasst auf einer einzigen Plattform nutzen kann; gleichzeitig steht der Datenschutz bei Gan Jing World… Read more →

Der Freytag: Die Weimarer Klassik – Kaffeehausgedanken und die Herderkirche

Ich sitze im Kaffeehaus; die Gedanken sind entkoppelt von der Welt. Weimar ist klassisch – wenn man weiß, wo man hingehen muss. Ein Tisch im Kaffeehaus des Grand Hotels Russischer Hof in Weimar ist für ein paar Stunden Refugium. Am Nachbartisch sprechen elegant gekleidete Damen über Kultur, sie passen zum Augenblick und fügen sich in das Lebensmosaik des Tages harmonisch… Read more →

Der Freytag: Abreise am Bahnhof in Gotha – eine Freytags-Lyrik

Im Bahnhof des Lebens; ein gewöhnlicher Donnerstag, die Sonne brennt. – Mit letzter Kraft im Spätsommer herab auf das Erdenvolk. Menschen blicken kraftlos in die Leere des Sommers; Freuden sind, wo sie einst gewesen. – Vernebelt alles, der Himmel ist blau, klar, wolkenlos. Tausend Sorgen vor dem Herbst. Nur der Wind zeichnet ganz unscheinbar sein Dasein weich in die Baumkronen.… Read more →

Der Freytag: Regen

Regen; ich liebe Regenstimmung; ich liebe den Klang von Regen – er befriedet die Welt. – Und unsere Welt sehnt sich nach diesem Regengefühl, nach familiärer Geborgenheit, nach warmen Regentropfen auf der dürstenden Seelen-Haut. Kurze Schauer spülen die Sorgen der Zeit hinfort; sie waschen den Geist frei von allen Nöten und entfesseln die Seele vom Staub der Vergangenheit. Im Regenschauer… Read more →

Der Freytag: Tannhäuser in Bayreuth und zurück zur Tradition oder ist die Welt nur eine Bühne mit einem Hauch von Hoffnung

Wenn die Welt eine Bühne ist, dann eine mit vielen Verfehlungen, einer Menge Eitelkeiten, einer Prise Heiterkeit und einem Hauch von Hoffnung. Nach Schiller: »Es ist kein leerer, schmeichelnder Wahn,/ erzeugt im Gehirne des Toren,/ im Herzen kündet es laut sich an:/ zu was Besserm sind wir geboren./ Und was die innere Stimme spricht,/ das täuscht die hoffende Seele nicht.«… Read more →

Der Freytag: Weltgericht – plötzlich und unerwartet

Johannes nimmt soeben Platz vor dem Gemälde: Weltgericht von Stefan Lochner im Wallraf-Richartz-Museum in Köln. Weich und bequem ist die Sitzbank, wenn auch ohne Lehne; das Anlehnen wäre jetzt eine Wohltat für seinen geschundenen Rücken: Fünf Stunden Museumsbesichtigung sind anstrengend; dennoch freut er sich über die Bank, wie ein kleines unschuldiges Kind. Warum sind Museumsbesuche immer anstrengend? Geistert durch seinen… Read more →

Wagner-Wissen

Nächsten Mittwoch der Tannhäuser in Bayreuth (WagnerFestival). Wir sind auf Klaus Florian Vogt als Tannhäuser gespannt. Etwas Wagner-Wissen: Über die Tannhäuser-Ouvertüre schreibt Richard Wagner als Bemerkung: »Nicht schleppend, gehend«. (R. liebte das Partizip Präsens ebenso.) Der Zwiespalt zwischen profaner und sakraler Liebe und die Erlösung durch Liebe zieht sich durch Wagners Leben; es schleppt sich mit. 2022 haben wir den… Read more →

Der seidene Faden

Die Intelligenz zerstört durch Schweigen; die Dummheit zerstört durch Wut; die Habgier zerstört durch Neid. Die Obrigkeit zerstört durch Arroganz. – Das Böse wirkt zerstörerisch mithilfe der Versuchung. Auch die Puppenspieler hängen an seidenen Fäden. S. Read more →

Der Freytag: Neues vom Theorieminister – Ich denke, also bin ich?

Jedem Wissen steht häufig eine Erkenntnis voran. Wissen ohne Erkenntnis nenne ich Bildung; sie kann niemals so tiefgründig im eigenen inneren Ich verankert sein, wie das Wissen, das durch eigene Erkenntnis erschlossen wurde. Erkenntnisgewinnung ist ein innerer, stiller Vorgang, dem häufig viele Denkmomente und Überlegungen voranstehen. Welche Voraussetzungen benötigen Erkenntnisse? – Die Fundamente unserer Glaubens- und Wissens-Konstrukte sind häuft fragil… Read more →

Der Freytag: Auf den Spuren von Wagner und Goethe in Marienbad

Auf den Spuren von R. Wagner und J. W. v. Goethe in Marienbad (Mariánské Lázně) unterwegs. 1845: Richard Wagner fand in der Abgeschiedenheit und Ruhe Marienbads Inspiration; entwarf hier zwei seiner wichtigsten Werke: Lohengrin und Die Meistersinger von Nürnberg. – Wohin wir auch gehen; Teile von uns bleiben stets zurück. Zeit der Anreicherung, wie Jünger sie nannte. Ab nächste Woche… Read more →

Der Freytag: Dichtung benötigt Distanz

Dichtung benötigt Distanz. Wer verdichten will, sollte Beobachter sein. Die Zeiten wiederholen sich, sagt man. Ich las das Buch Februar 33 von Uwe Wittstock, einem deutschen Literaturkritiker und denke immer häufiger über den Inhalt des Buches nach; sein Werk lässt uns Spätgeborene, diejenigen von uns, die die irren Zeiten in Deutschland nicht am eigenen Leib miterleben mussten, besser verstehen; begreifen,… Read more →

Der Freytag: Heiße Nächte in Palermo

Er sitzt im Café. Trinkt gedankenversunken seinen Cappuccino, der mit einer südländischen, lebensbejahenden Leichtigkeit frisch in diesem kleinen Café in Palermo serviert wurde. Das Interior ist verlebt, es atmet noch melancholisch die Luft der Vergangenheit. Die Kaffeefreude, das abgelebte Drumherum von diesem Ort des Augenblicks umschlingt wärmend sein Gemüt und beflügelt seine und die Seele aller anderen. Die Stimmung trägt… Read more →

Der Freytag: Lyrik, Sprache – Bildsprache, Malerei

Ich sitze im Café. Der Cappuccino steht dampfend, duftend, fast lebendig vor mir; ich rühre im Schaum, gedankenversunken; denke über meine Rede nach, die ich in zwei Wochen zur Eröffnung einer Kunstausstellung halten werde – zur internationalen Kunst-Ausstellung: Die Kunst von Zhen Shan Ren (Wahrhaftigkeit Güte Nachsicht) in Coburg vom 19. – 23. Juli. Am 19. Juli zur Eröffnung werde… Read more →

Der Freytag: Irren ist menschlich

Eng war die Zusammenkunft und von kurzer Dauer; das Annähern an den Ausgangspunkt: wie Tiere auf engstem Raume; das Leben gedrückt, Stimmen verwischen zum Gegacker, reduziert auf die Belanglosigkeit des eigenen, unumstößlichen Rahmens von Akzeptanz und Ignoranz. Neulich war ich Wandern – fernab vom Schreibtisch tickt die Welt ruhiger und viel erhabener; das viel zu enge Korsett der Wohnung abgelegt,… Read more →