Lyrik: Ein Foto aus dem Jahr 2010 – NY Downtown

Ach du schöne Sommerszeit, wohin bist du entschwunden? Schnell war das Jahr, jetzt ists Vergangenheit. Im kühlen Wind bei Nieselregen dreh’ ich meine Runden. Wie ist die Zeit verflogen – 2010 war vieles ungeschrieben. Jetzt ist nur der Blick zurück geblieben; vieles ist ziemlich stark verlogen. Ach du schöne Sommerszeit, dein Fugen-s macht dich erneut bereit; wie wärmend ist der… Read more →

Der Freytag: Heimat

Heimat riecht; Heimat schmeckt; Heimat inspiriert; Heimat spendet Kraft; Heimat heißt: verstanden werden. Sie spricht durch: Architektur, Natur und Mensch; Heimat klingt. Vergangenes Wochenende habe ich das 15-Uhr-Läuten meiner Heimatdorfkirche St. Sebastian in Oberfranken aufgenommen. Ich war jahrelang Ministrant in dieser Pfarrgemeinde und damals war die Welt noch in Ordnung. Die Kirche klingt noch genauso, wie sie damals klang; als… Read more →

Lyrik: Veritas vos liberabit!

Was meint die Welt in sich still zu stehen? Was meint der Glaube in sich zu ruhen? Die Ruhe ist kein Stillstand; sie ist ein Zustand der Vollkommenheit. Getrieben im Hier-und-Jetzt; durch und durch vergiftet; Medien ohne Maß; Texte ohne Wahrheit. Ob die Welt die Wahrheit verkraften könnte? Ob die Menschheit noch diese Stärke hat? Freundlichkeit ist fremd – dennoch… Read more →

Der Freytag: Ein Plädoyer für das Semikolon

Ein Hoch auf das Semikolon; ich liebe es; es trennt schärfer als ein Komma, aber schwächer als der Punkt; es gleicht dem Zeitgeist – es ist unverbindlicher, unkonkreter. Es lässt den Leser innehalten; aber trennt ihn nicht so abrupt vom Text ab wie der Punkt. Es lockert typografisch auf; es verfeinert stilistisch. Die Duden-Definition für das Semikolon lautet: »Das Semikolon,… Read more →

Der Freytag: Über Buchstabensuppe und über Bücher

Mit Büchern ist es wie mit Menschen; den meisten begegnet man nie; viele streifen unsere Wege, aber wir beachten sie nicht oder sie fallen kaum auf; nur wenige wecken unsere Aufmerksamkeit und wir verbringen Zeit mit ihnen; mitunter sind es nur Minuten, manchmal sind es Stunden beziehungsweise Tage und in wenigen und seltenen Fällen sind es Wochen, Monate oder Jahre… Read more →

Der Freytag: Immer wenn es regnet

Ich sitze im Café; es regnet; das nasse Indian-Summer-Laub bedeckt den Gehweg und der Geruch der feuchten Herbstblätter dringt bis zu mir an meinem Tisch; er vermischt sich zu einem herbstlichen Kaffee-Tee-Frühstücksdunst und verblasst zwischen zahlreichen Damen- und Herrendüften im Raum. Die Menschen sprechen viel, sagen aber wenig; ich höre ein wildes Durcheinander – Gleichklang, Randnotizen gehen verstummend unter –… Read more →

Der Freytag: Der Gang vor die Hunde

Ein prophetisches Werk von Erich Kästner; vollendet im Jahre 1931; Zeilen zu einer irrsinnigen Zeit verfasst; kaum zwei Jahre später nahm der Irrsinn und der Wahn Gestalt an. Dr. Kästner habe ich total unterschätzt. »Emil und die Detektive« kennen die meisten. Aber »Der Gang vor die Hunde« – die Urfassung des Romans »Fabian« – kennen sehr viel weniger. Ich habe… Read more →

Der Freytag: Im Westen nichts Neues – (wie) nah ist der Osten?

Im Westen nichts Neues. Ein Roman aus dem Jahre 1929 von Erich Maria Remarque. 1933 ist das Buch von den Nazis verboten worden; wegen seiner »verräterischen« und nicht heroischen Darstellung des Krieges – auch dieses Werk landete auf den unzähligen Scheiterhaufen zwischen März bis Oktober 1933 in Deutschland, die an zahlreichen Orten entzündet wurden. Viele Autoren sind damals als verfemt… Read more →