Je tiefer ich in dichten Wald der Worte vorstoße, umso abenteuerlicher ist die Reise; es schnitzt sich eine Erkenntnis aus dem Unterholz heraus: Die Macht von damals ist ungebrochen, die Worte haben nie an Kraft verloren; die Wahrheit hat nach wie vor ihre Stärke. Das vage, nicht greifbare, schwer beschreibbare Momentum der Gegenwart tritt auch für alle Nichtwaldgänger mehr und mehr aus dem dunklen Dickicht hervor und zeigt sich. Tief im Wald, im Verborgenen der Gegenwarts-Texte – die auch Bilder, Videos oder Audios sein mögen, aber auch Text – reift das, was sich in den frühen Morgenstunden das Morgenröteerwachen nennt. Die Morgendämmerung war schon immer des Dichters Kraft für das Neue. Der Morgen im Wald klingt lyrisch; der Abend in der Stadt weckt die Sehnsucht nach morgendlichen Waldgängen. Die Kraft einer Gesellschaft entspringt ihrer tellurischen Kraft des heimischen Waldes. Im Teutoburger Wald geschah, was geschehen wird. Alles folgt zyklisch.
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