Gedankenechos: Jeder hat (noch) die Wahl

Jedes Mal, wenn ich im Büro meiner Professorin stehe, werde ich beim Anblick dieses Bildes von mir, erinnert an Dinge, die sich immer konkreter entwickeln.

Als ich noch abstrakt unterwegs war – 2014; malte ich im Sinne von Gerhard Richter, dessen Ausstellung ich mir in München im Lenbachhaus anschaute, dachte ich mir: muss ich auch mal versuchen und experimentierte herum – ein Resultat aus diesen Versuchen, das schmückt die Uni Bamberg.

Jetzt – 2021 – bin ich schon konkreter, denn es wurde immer weniger Farbe, dafür sehr viel mehr an lyrischen Texten, Wörtern – lyrischen Gedankenechos. Obwohl das absolut Konkrete niemals in das Kleid von Worte verpackt werden kann, so sind die Spielräume enger, der Ausdruck der Welt deutlicher – Lyrik ist nur ein Abbild dieser Welt durch den Filter des Dichters beschrieben.
Wer immer noch glaubt, dass er sich in vielen Fragestellungen geschickt um die Antworten herumlavieren kann, irrt. Die eigene Stellungnahme muss nicht laut, schriftlich oder durch Äußerlichkeiten ausgedrückt werden, es reicht der eigene innere Entschluss. Die Wahlperiode endet zeitnah; die Welt zeigt, wo sie steht, was sie ist – ein Abbild der Menschen: Ideologien formen Gesellschaften; dennoch ist der Wille frei u. sehr konkret; nicht wie in meinem Gemälde von 2014. Jedes Werk (Gemälde, Foto, Gedicht …) hat eine innere Essenz – nur der Künstler kann diese in ihrer Gesamtheit umfassen; der Betrachter befindet sich – im besten Fall – in einem kindlichen Ausgangspunkt, frei u. fernab jeder Ideologie u. entscheidet mit reinem Gewissen. Es ist die Frage nach: Wahrheit oder Lüge – ganz konkret, nicht abstrakt.
Ein paar Bildgedanken. #Gedankenechos