Lyrik: Der Peter Huchel Song (Wie soll man da noch singen)

Kein Buch, kein Wort, das in die Zeit noch passt,
Huchels Zeilen brennen ohne Rast.
Ein Dichter gefangen, ein Geist in Ketten,
die Stille spricht, wo Worte verletzen.

Wie soll man da noch singen,
wenn der Wind nur Wände baut?
Wie soll man Worte bringen,
wenn keiner mehr laut vertraut?
Zeitgeist weht durch leere Straßen,
Eskapismus – ein stilles Rasen.

Berlin, Paris, ein Zug durch die Jahre,
von Frankreichs Feldern bis Wilhelms Hoare.
Die Feder gefangen, der Blick nach Westen,
doch Mauern ließen ihn lang nicht vergessen.

Wie soll man da noch singen,
wenn der Wind nur Wände baut?
Wie soll man Worte bringen,
wenn keiner mehr laut vertraut?
Zeitgeist weht durch leere Straßen,
Eskapismus – ein stilles Rasen.

Ich sehe einen Sturm am Horizont,
die Ismen tanzen in altem Ton.
Huchel hätte wohl noch geschrieben,
doch wer bleibt, um die Zeilen zu lieben?

Havelnacht und kalte Winde,
nur Worte bleiben, ein leises Rinde.
Wie soll man da noch singen,
wenn der Wind nur Wände baut?

S.