Ein Brief für M.

Für M.,

Ich habe mir wirklich Zeit gelassen mit diesem Brief. Umso länger ich warte, umso schwerer wird es; das mag auch mit an dieser Zeit liegen und bevor ich noch das ganze Vorhaben in den Mülleimer werfe, schreibe ich Dir lieber jetzt diesen Brief und hoffe, er erreicht Dich – Dein Herz!
In Ordnung. Jetzt habe ich – hoffentlich – Deine Aufmerksamkeit. Diese Zeilen sind notwendig, genau jetzt notwendig. Denn irgendwann ergeben sie keinen Sinn mehr, da es dann zu spät sein wird. Warum zu spät fragst Du? Ich will es Dir gerne näher bringen. Im letzten Jahr trafen wir uns – mehrmals – und ob diese Treffen erfolgreich waren, genau diese Frage stelle ich mir jetzt – ernsthaft! Die Zeit drängt und ich habe noch nichts Brauchbares zu Papier bringen können. Es ist, als würde ein schwarzes Loch an dieser Stelle in meinem Gehirn existieren, wenn ich über Dich und Deinem Unternehmen nachdenke.

Beim Grillen trafen wir uns noch mit persönlicher Einladung; als geladener Gast war ich dort. Für Dich und für die vielen Dinge, die besprochen hätten werden sollen, nahm ich das dann auf mich – Du musst wissen, dass ich diese Art von Treffen überhaupt nicht mag, wenn man sich im pseudoprivaten Rahmen trifft, um Geschäftliches zu besprechen. Und jetzt – im nachhinein – fand ich es auch gar nicht mal so übel; wenn ich dabei an diese Dame denke, die viel über das Wohl der Tiere zu erzählen hatte, aber nebenbei ihre Bratwürste verschlang, als gäbe es kein Morgen. Bratwurst ist ja auch irgendwie aus Tier hergestellt oder (?), zumindest war’s diese Version bei unserem Grilltreffen. Der Tierwohlfrau hat’s geschmeckt. Aber wie sie sich bei ihren Ausführungen verhielt, mit vollem Munde sprach, das fand ich fast schon wieder amüsant. Ob sich diese Menschen manchmal selbst sehen und reden hören? Sei’s drum.

Wir hatten ja auch noch – Gott sei Dank – viele weitere Termine. Manche, zu meinem Leidwesen förmlich – zu förmlich nach meinem Geschmack -, manche etwas legerer – mehr nach meinem Geschmack -, aber die Fragen: Was für ein Mensch ist er, also bist Du, und was geht in seinem Unternehmen vor sich? Sie sind nach wie vor offen und ich habe das Gefühl, sie werden immer offener, je mehr ich darüber nachdenke und die Zeit voranschreitet, umso größer wird dieses schwarze Loch in meinem Kopf. Wie soll ich nur jemanden beraten, der sich meiner Wahrnehmung entzieht? Wenn es ein Profilchamäleon gäbe, dann wärst Du und Dein Unternehmen eines für mich.

Vielleicht versuchen wir es jetzt mal auf die gute alte und traditionelle Art, in Form eines Briefes, um mehr voneinander zu erfahren. Ist vielleicht auch irgendwie so etwas wie ein gleichwertiger Austausch, wenn man sich schriftlich miteinander befasst. Sag mal, hättest du vermutet, dass wir ein Jahr wie dieses erleben würden? Dieses 2020? Ich nicht; und ich kann jetzt nur erahnen, wie meine Großeltern im Krieg lernen mussten, mit Angst und Schrecken umzugehen. Ein Jahr der Extreme – und es ist noch nicht vorüber. Die Lage scheint sich derzeit zuzuspitzen, die Stimmen werden diesmal auch lauter und es gibt auch Gegenwind aus den unterschiedlichsten Richtungen. Diese besondere Konstellation und diese Umstände in diesen Tagen, ermöglichen uns allen, dass wir etwas genauer hinter die Fassaden blicken können. Der Blick wird etwas klarer und auch das Bild zeichnet sich etwas deutlicher ab. Nur reicht es schon aus, um zielgerichtet beraten zu können? Ich bin mir gar nicht mehr so sicher, ob wir das überhaupt noch wollen. Was meinst Du, wollen wir noch?
Dies führt mich unweigerlich zur Frage: Wer sind Deine Unterstützer? Dieses Puzzlestück habe ich übrigens noch nicht ganz zusammensetzen können, aber ich glaube, dass ich nah dran bin. Nein, sag’s mir nicht, ich finde es bestimmt noch heraus – wir haben sowieso noch ein paar Termine offenen und ich werde etwas genauer hinschauen.

Ich habe oft den Eindruck, dass Dir viele Dinge klar sind, aber Du – warum auch immer – nicht ausbrechen kannst. Du tun musst, was Du tust. Anfang des Jahres haben wir alle die Lage auch noch völlig anders beurteilt, aber nach alldem sehe auch ich viele Dinge ganz anders. Man muss es einfach klar beim Namen nennen: Dieser Zustand kam über uns und über die gesamte Welt, da ein Land, besser gesagt die Regierung eines Landes, grob fahrlässig mit der Situation umging. Ihr dessen eigener Ruf und ihr Ansehen viel wichtiger waren, als die Menschen, als die gesamte Menschheit. Ich spreche vom Corona-Virus, dessen Ursprung im Reich der Mitte zu finden ist. In Wuhan und daher auch der Name: Wuhan-Virus. Die Regierung, die alles vertuschen wollte, es vielleicht nicht wahrhaben wollte, denn sie wussten bereits im Herbst / Winter 2019 von Fällen und vom Virus in ihrem Land, das ist die kommunistische Partei Chinas. Daher auch noch dieser Name: KPCh-Virus. Aber egal, welchen Namen wir dafür verwenden, die Lage in der Welt konnte sich nur so dramatisch entwickeln, weil die Führer der KPCh keine Verantwortung und kein Gewissen an den Tag legten; ich bin sicher, dass Du das auch weißt.

Ich beobachte diese Situation tagtäglich, denn kaum jemand kann sich dessen entziehen, und stelle mir die Fragen: Welches Spiel wird hier gespielt und wer sind die Spieler, wer spielt mit und wer gegen wen? Trotz vieler Klarheiten gibt es doch in so manchen Aspekten, besonders dann, wenn es um China und um die dortige Führung geht, noch viele Fragezeichen. Wie schaut‘s denn mit Deiner Distanz zur KPCh aus? Eine wichtige Frage, für die Zukunft! Huawei ist eines der Schlagworte. Immer mehr Staaten wissen, dass dieses Unternehmen der verlängerte Arm der kommunistischen Partei Chinas ist, viele Geheimdienste warnen vor diesem Konzern – und das zunehmend und mit immer lauter werdenden Stimmen. Was im Moment auch stark auffällt, bei vielen Meldungen muss man zweimal hinschauen, wenn man die Schlagzeilen liest, denn in vielen Bereichen mehren sich die Stimmen gegen die KPCh und in vielen Bereichen wird jetzt klar Stellung gegen sie bezogen. Es gibt sie also doch noch, die Moralisten, denen auch die Menschenrechte am Herzen liegen. Apropos Menschenrechte. Weißt Du, dass es in China viele Arbeitslager und Gehirnwäscheeinrichtungen gibt, in denen viele Dissidenten unrechtmäßig inhaftiert sind? Es gibt massenhaft Berichte und Beweise, die dies belegen. Ich nenne hier nur die Schlagworte: Xinjiang, Uiguren, Tibeter, Buddhisten, Falun Gong, Haus-Christen … Die KPCh verfolgt, unterdrückt und tötet sogar Menschen auf Bestellung – Organraub! Tagtäglich finden Gängelungen, Folter, Unterdrückung statt – die Menschenrechte werden mit Füßen getreten. Hier ist China, insbesondere die KPCh, wahrlich kein Glanzlicht. Gott sei Dank ändert sich die Situation. Denn viele Parlamente und Regierungen haben bereits Gesetzte gegen diesen Organ-Tourismus nach China verabschiedet. In vielen Ländern der EU werden hohe KP-Funktionäre per internationalen Haftbefehl gesucht – wusstest Du das auch bereits?

Im Moment kann man klar festhalten, dass sehr viele der Willkür der KPCh ausgeliefert sind – auch oder besonders die Geschäftspartner aus dem In- und Ausland – niemand ist sicher. Mit einigen Deiner Mitarbeiter habe ich beim letzten Seminar auch über Menschenrechte, China und über die interkulturelle Kommunikation gesprochen und viele Abteilungsleiter von Dir waren bereits sehr gut über China informiert und über das, was die KPCh dort alles an Untaten verübt. Ich denke, dass ein Fundament für eine gute wirtschaftliche Zusammenarbeit auf Vertrauen bauen muss. Aber diesen Leuten kann man nicht trauen – viele große Unternehmungen mussten dies auch bereits selbst bitter feststellen. Mit der Folge: Rückzug aus dem Reich der Mitte. Und es werden immer mehr, die sich zurückziehen von diesem Markt – siehst Du das nicht? Dieses Schiff mit dem Namen: Wirtschaft China, das sinkt. Ich würde an Deiner Stelle noch einmal überdenken, mit wem man eine Geschäftsbeziehung eingeht und mit wem man besser keiner Geschäfte machen sollte. Denn der Preis, den man später selbst zahlen muss, der ist zu hoch – manche mussten ihn bereits bezahlen.

Aber es gibt noch andere Aspekte – zumindest einen positiven Aspekt. Wir könnten auf diesem Feld, dem Feld von Kunst und Kultur, viel bewegen – positiv bewegen. Wir beide hatten uns bereits über die alte klassische chinesische Kunst und Kultur unterhalten. Habe Dir auch ein paar Informationsbroschüren überreicht – diesmal keine Power-Points bei einem Vortrag gezeigt. Vielleicht sollten wir eh viel mehr zur Tradition zurückkehren, vielleicht liegt unsere Zukunft in der Tradition? Ich sehe da nämlich für Dein Unternehmen – auch für Dich und für Deine Familie – eine große Chance. Vielleicht haben wir eine besondere Verantwortung, der wir gemeinsam nachkommen können – vielleicht ist das sogar unsere Verpflichtung. Auch dieses Konzept erläutere ich Dir gerne einmal beim nächsten Treffen. Ich hoffe, Du nimmst Dir Zeit zum Nachdenken und Antworten, damit ich klarer und zielgerichteter agieren kann, denn Zeit ist wirklich sehr kostbar. Ich glaube, wir haben nicht mehr so viel Zeit; wir müssen – Du – eine Entscheidung treffen. Schau mal hier – vielleicht verstehst du so langsam, was vor sich geht -: https://endccp.com/de/

Von
M. N.

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