Faust – Zwei Seelen
Zwei Seelen wohnen, ach, in meiner Brust
Die eine strebt nach Lust und Ruh,
Die andre sehnt sich nach der Flucht
Ins Geistige – ins Immerzu.
Dr. Faust, er sucht und fragt,
Weiß viel, doch bleibt ihm alles fraglich.
Im Leeren Überfluss verzagt –
Sein Herz bleibt ewig unersättlich.
Goethe schreibt – ein Leben lang,
Aus Wut, aus Klarheit, aus Enttäuschung.
Der Urfaust rau, die Jahre bang,
Der zweite Teil – ein Alterszeugnis.
Mephisto spricht mit spitzem Wort,
„Ich bin der Geist, der stets verneint.“
Der Teufel heut, in jedem Ort –
In Podcasts, wo die Wahrheit weint.
Und Gretchen? Kein bloßes Opfer,
Sie liebt, sie leidet, trägt die Schuld.
Die Welt ist hart, der Richter schroffer –
Doch ihre Rettung liegt in Huld.
Faust will leben, will erleben,
Doch weiß nicht, was ihn je erfüllt.
Verpasst den Augenblick im Streben,
Bis alles um ihn langsam stillt.
Ruft er und greift doch nie den Sinn.
Was heißt es, wirklich echt zu leben?
Wo führt der Pakt uns alle hin?
S.
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