Lyrik: Ein hohes Lied auf die Vogelwelt

Ein Hochgesang, am frühen Morgen;
im Frühling vertreibt dieser Klang,
all die menschlichen Sorgen.

Die bunten kleinen Tierchen
sind sehr fröhlich anzusehen –
trösten hinweg über all die kleine Plä­sier­chen.

Aus vielen hohen Kronen,
ob morgens oder abends,
will ihr Gesang uns reich belohnen.

Der Waldkauz ruft den Winter herbei;
mein Vater erklärte mir seinen Ruf –
wenn ich ihn heute höre, fühl‘ ich mich ganz frei.

Still schweigt der Wald,
noch benetzt vom frischen Morgentau.
Er ist ins tiefe Schweigen gehüllt –
hier und überall in der ganzen Au.

Doch höret dort, der noch ganz leise Gesang!
Ein kleines – leises Vögelein –
es zieht herum der große Drang;
erst hier, dann dort, dann im ganzen Hain –
der laute, fröhliche Gesang.

S. Noir