Die Saale fließt, doch Mauern stehn,
zwei Welten, die sich fremd anseh’n.
Sparnberg still, ein leeres Wort,
ein Dorf gefangen, ohne Ort.
Eine Brücke war das Band,
verriegelt von befohl’ner Hand.
Der Westen lag nur Schritte weit,
doch Ufer trennten Raum und Zeit.
Sperrstunde schlug, das Tor fiel zu,
wer draußen blieb, der fror in Ruh’.
Die Freiheit war ein ferner Traum,
ein Schatten hinterm Stacheldrahtbaum.
Marx hat regiert, doch Schiller geschrieben,
von einer Welt, die wir nicht lieben.
Was bleibt vom Ruf nach Menschlichkeit,
wenn nur Kontrolle hier noch bleibt?
Die Mauer fiel, die Zeit verging,
doch Narben stehn, wo Hoffnung hing.
Ost und West – was bleibt besteh’n?
Hat Freiheit wirklich überlebt?
Die Brücke steht, das Fest begann,
doch welches Wort kam’n noch an?
Geschichte lehrt, doch wer versteht,
dass Freiheit lebt, wenn Mut entsteht?
Sapere aude – wag den Schritt,
denn Freiheit stirbt, wenn keiner tritt.
Vergiss nicht, was geschehen kann,
die Zeit dreht sich, doch nichts ist dann.
S.