Lyrik – Der letzte Funke

Im Dunkel flackert leis‘ die Glut,
ein Schatten zieht durchs Land.
Kein Feind mit Namen, keine Hut,
nur Feuer – ohne Hand.

Sie brennen Felder, es brennt der Traum,
aus Rauch wird kaltes Licht.
Und wer den Himmel fragt nach Raum,
der findet eine Antwort – nicht.

Im Spiegel lächelt fremdes Sein,
verkleidet, stumm und doch vertraut.
Die Wahrheit trägt ein Harlekinskleid,
aus Lüge fein gebaut.

Doch unten, wo die Herzen glühn,
da flackert noch der Mut.
Wenn alle schweigen, wird man’s sehn:
Das Menschsein ist noch – immer – gut.

Kein Volk, kein Name trennt uns mehr,
auch wenn Dunkelheit uns hält.
Nur wer gemeinsam weitergeht,
verändert diese Welt.

So hebt euch, Brüder, Schwestern auf,
die Nacht war lang genug.
Das Böse schläft in jedem Lauf –
doch auch der letzte Funke sucht
den Morgen – hell und klug.

S.