Der Spaziergänger: Die Sonne, die keine ist – es war der Mond

Der Spaziergänger: Die Sonne, die keine ist – es war der Mond; die klare Sicht, die wir selten haben – ein Bildrauschen im Leben. Der eigene Standpunkt noch in Klarheit – Nebelschwaden umringen unser Dasein. Ein mystischer Augenblick; als ich diese Aufnahme festhielt. Auf der Fahrt zurück von einer Herbstwanderung auf dem Ochsenkopf haben Bettina u. ich in einem Seitental zwischen Bayreuth u. Kulmbach ein grosses Nebelfeld entdeckt; der Anblick war faszinierend u. mystisch zugleich. Mein Abenteuerdrang brach dann durch u. wir fuhren querfeldein über kleine Straßen u. Wege hin zu diesem mystischen Ort u. direkt hinein ins Nebelfeld. In diesem Augenblick, mitten im Nebel, eins mit der Natur, kann man gar nicht anders als festzustellen: Das ist Leben! – Man ist ein kleiner Teil von etwas ganz Großem. Der Mond still, hell u. friedlich strahlend, aller Lärm der Welt durch den Nebel gedämpft bis hin zur Stille alles verschluckt; die Sterne – besonders die hellen Fixsterne – leuchten gleichzeitig mit ihrem kleinen Bruder, dem Mond, um die Wette – erhaben inmitten der vollen Glorie im unendlichen kosmischen Kreislauf von Entstehen, Bestehen u. Verfallen. Wir sind Teil von etwas sehr Schönem u. Großem: dem Kosmos.

S.