Ein Wimpernschlag

Ungerechtigkeit – das Herz so schwer,
ein Blick zu viel, kein Lächeln mehr.
Der Tag begann so angenehm,
doch plötzlich blieb die Uhrzeit stehn.

Verfolgung kam in einem Augenblick,
ein Ton zu hart, ein Wort zu schick.
Was eben noch nach Nähe klang,
wird bitter – ohne Übergang.

Ein Wimpernschlag – Herz federleicht,
ein Lächeln, das den Schatten weicht.
Ein Tropfen Licht auf grauem Grund,
die Seele tanzt – ganz ohne Grund.

Ich trug die Freundlichkeit im Blick,
doch sie zerbrach – ganz ohne Trick.
Ein Flüstern wurde zum Befehl,
und aus dem Wind ein kalter Quäl.

Ein Wimpernschlag – Herz federleicht,
ein Lächeln, das den Schatten weicht.
Ein kleiner Trost in großer Not,
der leise flüstert: „Du bist’s noch…“

Man trägt den Zylinder, doch drin ist’s leer,
man sagt noch „Bitte“, fühlt nichts mehr.
Doch dann – ein Gruß, ein Duft, ein Klang –
und alles wird erneut… empfang!

Ein Wimpernschlag – Herz federleicht,
als ob der Himmel kurz erreicht.
Ein Augenblick, so klar und rund –
die Seele lebt – gesund, gesund!

Ein Wimpernschlag… mehr braucht es nicht.
Ein wenig Mut. Und etwas Licht.

S. Noir