Über Leipzig, seinem Bahnhof und etwas über Wagner mit der Leipzig-Lyrik

Schwarzweiss in Leipzig am Bahnhof. Für mich ist die Schwarzweiß-Photographie ein Faszinosum. Bereits mit meiner ersten Analogkamera photographierte ich oft mit Schwarzweiß-Filmen. Diese damalige Canon AE-1 steht jetzt nur noch im Schrank, da sie im Laufe der Jahre den Geist aufgab; aber vor zwei Jahren kaufte ich mir wieder eine alte gebrauchte AE-1 u. seitdem photographiere ich häufiger analog. Man möchte meinen, dass diese Aufnahme während der Coronazeit entstanden ist, da sich wenige Menschen auf dem Photo befinden, dem ist aber nicht so – ich nahm diesen Schnappschuss im Januar 2016 auf, als ich mir in der Oper Leipzig das Rheingold von Richard Wagner ansah u. bereits damals hab‘ ich Leipzig lieben gelernt. Nach der Oper waren wir noch italienisch Essen u. wir kamen auf unkomplizierte Art mit Leipzigern ins Gespräch u. ich war von den freigeistigen Gedanken u. von der Klarheit unserer Gesprächspartner fasziniert; Leipzig hat viel Freigeist für mich u. gut möglich, dass dies auch mit der Leipziger Buchmesse im Zusammenhang zu sehen ist, denn nirgendwo sind die Gedanken so frei, wie in der Welt der Schrift – die Sprache kann auch nie so frei sein, wie es die Schrift häufig war u. ist. Zwischenzeitlich war ich jetzt mehrmals in Leipzig u. Hrn. Bach hab‘ ich mir nebst Wagner u. Gothe auch in Leipzig näher kommen lassen – ich bin von dieser Stadt einfach fasziniert. Hier mag ich auch auf meine Leipzig-Lyrik verweisen, sie ist auf meiner Webseite snoir.de unter lyriken III mit dem Titel: In Leipzig zu finden.

 

P.S: Der Post erschien zuerst auf Instagram und wer mir dort auch folgen mag, ich heisse dort: @sn_noir – hier für euch die Leipzig-Lyrik:

In Leipzig

Wie kühl die Straße wirkt;
Fußweg voller vereister Platten.
Flocken im Schein der Straßenlaternen,
bunter Glimmer der Neonröhren benebeln alle Sinne.
Straßenbahnen gleiten sanft im Gleisbett der Zeit.
Stimmen, ohne Klang, erschallen dumpf,
die Nacht ist kühl.
Bunte Zeitzeugen einer konfusen Zeit.
Frederick gleitet sanft mit dem Rad über vereiste Platten,
einer alten Unwirklichkeit.
Klänge, gegen 10 Uhr erwacht,
Tabakfreuden auf dem Balkon,
eisig die Zeit.
Wie weit weg von der Mitte?
Niemals in der Normalität bewegt.
Leipzig, Stadt des Tondichters.
Keine Erinnerung an die alte Zeit.
Freudig gen Süden gefahren,
Sonnenstrahlen erwärmen das Gemüt.

Stefan N. Schwarz / 16.3.18 in Leipzig