Der lyrische Blick. Ich fotografiere schon sehr lange, aber Lyriken schreibe ich erst seit ca. zehn Jahren. Was mir aber immer deutlicher u. bewusster wird, beide Arten, beide Methoden, um sich auszudrücken, vermischen sich. Die Sichtweise, wie ich Motive wahrnehme, wie ich sie in Szene setze, hat sehr viel mit Sprache zu tun; diese Aufnahme, mit dem Baum, mit dem Wasser, sie ist im hohen Norden von Schottland entstanden u. die Stimmung zum Zeitpunkt der Aufnahme, war sehr besonders, u. ich hatte das Gefühl, ich sei nicht von dieser Welt. Es war eine lyrische Stimmung, ich hätte genauso gut in diesem Augenblick diesen Aufnahmemoment durch ein paar lyrische Zeilen beschreiben können, nur habe ich nicht den Stift, sondern meine Kamera in der Hand gehalten und das Ergebnis, das wir hier nun gemeinsam wirken lassen können, ist der von mir so genannte: der lyrische Blick.