Die Luft ist schwer heut’ Nacht,
Gedanken kreisen, die Frage erwacht.
Ich such nach dem Wahren –
was einmal war.
„Wahrheit, Lüge, Internet?“ ruft das Licht,
ein Professor spricht – ein klares Gesicht.
„Fakten sind Fakten“, doch wer sagt, was gilt?
Wort gegen Welt – die Sprache verwirrt.
Was ist wahr? Was ist Lüge?
Wer entscheidet, was zählt?
Zwischen Sein und Sollen
liegt die Freiheit, die fehlt.
Wir kennen die Wahrheit –
und trotzdem –
lügen wir schön.
wir werden sehn.
„Am Anfang war die Tat“, sagt Goethe kühn,
Faust gegen Bibel – zwei Welten blühn.
Wissenschaft – immer nur auf Zeit gebaut,
was heute gilt, ist morgen vergraut.
Kants Pflicht, Nietzsches Spott,
zwischen Werten und Tod,
mancher sah die Lücke,
wir stehn davor – im Morgenrot.
Ein Lügner kennt die Wahrheit gut,
er spielt mit ihr – bewusst, mit Mut.
Künstler und Täuscher – Brüder im Geist,
sie zeigen, dass nichts bei der Wahrheit bleibt.
Was ist wahr? Was ist Lüge?
Wer entscheidet, was zählt?
Zwischen Sein und Sollen
liegt die Freiheit, die fehlt.
Wir kennen die Wahrheit –
und trotzdem –
lügen wir schön.
wir werden sehn.
Ich verließ den Raum
mit mehr Fragen als zuvor.
Und vielleicht war es ein Traum.
Vielleicht ist der Sinn von Philosophie
nur der Mut die richtigen Fragen zu stellen.
Aber die großen Fragen bleiben besteh’n.
S. Noir