Lyrik: Vertraut ist das Bekannte (eine Ballade)

Die Stimmung ist gereizt, es flimmert in der Luft,
das Nervensystem tanzt, gereizt vom Lebensduft.
Offen wie ein Buch, liegt der Mensch nun da,
die Fragen im Gesicht, die Antworten nicht nah.

Fremd ist das Bekannte, neu das alte Licht,
vertraute Wege flackern – erkennen kann man’s nicht.
Wohin nur mit den Augen, wohin mit dem Blick?
Die Welt steht auf dem Kopf – wir taumeln Stück für Stück.

Masken ohne Seele, Worte ohne Klang,
wir sprechen und verstummen – im ewigen Gesang.
Vertraut ist das Bekannte, bleibt für immer hier,
doch was uns einst gehalten, entgleitet jetzt und mir.

Die Zungen sind taub, Gedanken wie benommen,
wir sind noch nicht gegangen, doch auch nicht angekommen.

Masken ohne Seele, Worte ohne Klang,
wir sprechen und verstummen – im ewigen Gesang.
Vertraut ist das Bekannte, bleibt für immer hier,
doch was uns einst gehalten, entgleitet jetzt und mir.

S. Noir