Lyrik: Verrückt Wir sind verrückt – die Mitte verloren,Die Welt im Chaos, neu und doch schon erfroren.Alles verdreht, wir suchen den Sinn,Es ist Zeit, dass wir wieder bei uns selber sind. Wir lachen in ’ner Welt, die lächerlich ist,Trinken in ’ner Welt, die von sich betrunken ist.Wir denken nicht mehr, vergessen die Pflicht,Das Denken verlernt – wir erkennen es nicht.… Read more →
Der Freytag: Ferdinand von Schirach und die Rückkehr zum Lesen
Ferdinand von Schirach und die Rückkehr zum Lesen Es war März 2020, als die Welt stillstand. In jenen seltsamen Tagen, da die Straßen leer waren und die Zeit plötzlich eine andere Qualität bekam, geschah etwas Unerwartetes: Ich begann wieder zu lesen. Nicht das hastige Überfliegen von Nachrichten oder das mechanische Abarbeiten beruflicher Lektüre – nein, ich begann wieder richtig zu… Read more →
Lyrik: incapacitas / Poetry: incapacitas
Lyrik: incapacitas Der Schleier des Vergessens wiegt schwer, zieht über Felder, über das Land. Verjährt im Dickicht des Daseins, der Staub der Jahre, längst verbrannt. Das Grün der wachsenden Seelen, erstickt im Smog der Neuzeit. Erinnerung fällt uns schwer, Tradition nur noch ein Wort. incapacitas – das Land verstummt, im Zentrum der Unvernunft. incapacitas – wir tragen die Last, doch… Read more →
Der Freytag: Vom Stacheldraht der Seele
Eine Betrachtung über Mauern, die fallen, und solche, die in uns weiterleben Es gibt Daten, die sich in das kollektive Gedächtnis brennen wie Brandmale auf der Haut der Geschichte. Der 13. August 1961 ist ein solches Datum. An jenem Sonntag vor über sechs Jahrzehnten begann der Bau jenes Monuments der Unmenschlichkeit, das wir heute schlicht „die Mauer“ nennen – als… Read more →
Irrungen und Wirrungen
Die Gewohnheit ist ein Seil. Wir weben jeden Tag einen Faden, und schließlich können wir es nicht mehr zerreißen“, so Thomas Mann. Das Jahr 2025 ist eine Zerreißprobe – in meiner kleinen und vielleicht auch manchmal ideal gedachten Welt. Es sind die Fäden, die über Jahre hinweg mit uns selbst – also mit mir – verwoben worden sind. Wir alle… Read more →
Lyrik: Verrückt / Poetry: A World Out of Balance
Lyrik: Verrückt Wir lachen in einer Welt, die lächerlich ist. Wir trinken in einer Welt, die von sich selbst betrunken ist. Wir denken in einer Welt, die das Denken verlernt hat. Wir schwimmen im gesellschaftlichen Allerlei, das das Wenige betont und das Viele verpönt. Wir glauben in einer Welt, die den Glauben an sich selbst längst verloren hat. Wir essen… Read more →
Der Freytag: Wenn ein Satz uns übermannt – Vom Glück des gefundenen Wortes
Über die Suche nach dem einen Satz, der unsere Welt-Essenz erweitert. Es geschah an einem Mittwochmorgen, während ich in Rainer Kunzes „Zimmerlautstärke“ blätterte. Dort, zwischen den leisen Zeilen über Unterdrückung und verhaltene Hoffnung, stand plötzlich dieser eine Satz da – so unvermittelt und klar, als hätte ihn jemand heimlich in das Buch hineingeschmuggelt: „Ich denke an X und beginne zu… Read more →
Gedanken / Heimatgedanken
Ich bin wieder dabei, eine Eule zu sein: Ich schreibe gerade am Thema meiner Freitagskolumne, die ich dann auch heute Nacht noch veröffentliche. Das Schreiben ist zur Passion geworden, zum Katalysator für die Welt; ein Schreibender ist auch immer ein Fühlender, ein Sehender, ein Denkender. Manchmal mit einer Melancholie, die den Wörtern das Fliegen lehrt. Es gab Zeiten, in denen… Read more →
lyrik: verrückt
wir lachen in einer welt, die lächerlich ist. wir trinken in einer welt, die von sich selbst betrunken ist. wir denken in einer welt, die das denken verlernt hat. wir schwimmen in einem gesellschaftlichen allerlei, das das wenige betont und das viele verpönt. wir glauben in einer welt, die den glauben an sich selbst schon lange verloren hat. wir essen… Read more →
Der Freytag: Auf dem Döbraberg – wo einst die Welt zu Ende war
Eine Reise zu den stillen Zeugen des Kalten Krieges und der heilsamen Kraft der Natur Manchmal braucht es nur einen spontanen Entschluss, um zu den Quellen der Geschichte und zu sich selbst zu finden. Ein Wochenende auf dem höchsten Berg des Frankenwalds, wo Radar-Kuppeln stumme Zeugen einer vergangenen Epoche sind. Es war ein Impuls, mehr nicht. Der Wunsch nach Stille,… Read more →
Lyrik: Zitterfreud und Lumpensack (Gedanken bei Richard Wagner) / Poetry: Zitterfreud and Lumpensack (Thoughts by Richard Wagner)
Lyrik: Zitterfreud und Lumpensack (Gedanken bei Richard Wagner) Zitterfreud’ und Lumpensack,auf dem Weg – ein kleiner Vorgeschmack.Man tut, was man will,doch nur für eine Zeit.Die Rechnung kommt, dann wird es still. Und der Blick wird frei,zu lange gekostet –Geschmack ist öd, Einheitsbrei. Was war, das bleibt nicht stehen,alles wird verwehn.Keiner hält das Schicksal auf,alles zieht ein fester Lauf. Der große… Read more →
Der Freytag: Der Meister kehrt zurück – von Marienbad nach Bayreuth – Wagner und die Bayreuther Festspiele und die Meistersinger
Eine Wanderung durch Wagners Klanglandschaften und die Ewigkeit der Meistersinger Am 25. Juli 2025 eröffneten die Bayreuther Festspiele mit einer Neuproduktion der „Meistersinger von Nürnberg“ unter Daniele Gatti und in der Inszenierung von Matthias Davids. Eine Reise zu den Quellen eines Werks, das zwischen Tradition und Revolution, zwischen deutschem Gemüt und universeller Kunst seinen eigenen Weg fand. Es gibt Momente… Read more →
Lyrik – Die Chronik von Eldenmark – Verrat (Ballade) / Poésie – Chroniques d’Eldenmark – Trahison (Ballade) / Poetry – Eldenmark Chronicles – Betrayal (Ballad) / 埃尔登马克编年史 – 背叛(叙事歌)
Lyrik – Die Chronik von Eldenmark – Verrat (Ballade) In Eldenmark, im goldnen Tal, wo Banner wehn und Hörner schallen, stand einst ein Rat, gerecht in Zahl – doch Schatten krochen durch die Hallen. Mit Siegeln ward das Wort verpackt, die Wahrheit unter Wachs erstickt, und wer zu laut nach Klarheit fragt, verschwand, vom Nebel eingeknickt. Der König trank aus… Read more →
Der Freytag: Reißzahn, Revoluzzer, Regisseur – zum Tod von Claus Peymann
Abschied von einem Reißzahn Am 16. Juli 2025 ist in Berlin-Köpenick ein Mann gestorben, der das deutschsprachige Theater wie kaum ein anderer geprägt hat. Claus Peymann wurde 88 Jahre alt. Für viele meiner Generation war er mehr als nur ein Intendant – er war eine Ikone, ein Störenfried, ein Kämpfer gegen die Selbstgefälligkeit der Macht. Sein Tod reiht sich ein… Read more →
Der Weise im Garten / The Sage in the Garden
Der Weise im Garten Die Welt – Eine große Theaterbühne. Der Vorhang fällt, Doch niemand sieht das Ende. Wir steh’n zu nah, alles zu laut, alles zu unklar, Verlernen still zu sein – die große Gefahr. Der Weise steht im Garten, Hört zu, wenn alle schrei’n. Er sieht das Spiel, das viele starten, Und lässt das Urteil sein. Er wartet… Read more →
Der Freytag: Mozart trifft Wagner in München – auf den Spuren der Reue und die Reise in die Tiefe der Musik
Münchner Opernzauber und die Macht der Vergeltung Es gibt Momente, da löst eine zufällige Begegnung Gedankenketten aus, die einem die Welt neu interpretieren lassen. So geschehen an jenem verlängerten Wochenende in München, der Landeshauptstadt Bayerns, wo meine Frau und ich uns mit einer alten guten Freundin trafen – einer Bekannten, die uns durch die Stadt führte, als wäre sie eine… Read more →
Der Freytag: Von Freiheit und Abhängigkeit – Eine transatlantische Betrachtung zum amerikanischen Unabhängigkeitstag – 1776
Wenn am 4. Juli wieder Millionen von Amerikanern ihre Flaggen schwenken, Grillfeuer entzünden und Feuerwerke den Himmel erleuchten, dann feiern sie nicht nur die Geburt ihrer Nation vor 249 Jahren. Sie zelebrieren eine Idee, die tief in der deutschen Geistesgeschichte verwurzelt ist – die Idee der Selbstbestimmung, der Befreiung von fremder Herrschaft, der Unabhängigkeit als Grundpfeiler menschlicher Würde. Es ist… Read more →