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Der Freytag: Heiße Nächte in Palermo

Er sitzt im Café. Trinkt gedankenversunken seinen Cappuccino, der mit einer südländischen, lebensbejahenden Leichtigkeit frisch in diesem kleinen Café in Palermo serviert wurde. Das Interior ist verlebt, es atmet noch melancholisch die Luft der Vergangenheit. Die Kaffeefreude, das abgelebte Drumherum von diesem Ort des Augenblicks umschlingt wärmend sein Gemüt und beflügelt seine und die Seele aller anderen. Die Stimmung trägt… Read more →

Der Freytag: Lyrik, Sprache – Bildsprache, Malerei

Ich sitze im Café. Der Cappuccino steht dampfend, duftend, fast lebendig vor mir; ich rühre im Schaum, gedankenversunken; denke über meine Rede nach, die ich in zwei Wochen zur Eröffnung einer Kunstausstellung halten werde – zur internationalen Kunst-Ausstellung: Die Kunst von Zhen Shan Ren (Wahrhaftigkeit Güte Nachsicht) in Coburg vom 19. – 23. Juli. Am 19. Juli zur Eröffnung werde… Read more →

Der Freytag: Irren ist menschlich

Eng war die Zusammenkunft und von kurzer Dauer; das Annähern an den Ausgangspunkt: wie Tiere auf engstem Raume; das Leben gedrückt, Stimmen verwischen zum Gegacker, reduziert auf die Belanglosigkeit des eigenen, unumstößlichen Rahmens von Akzeptanz und Ignoranz. Neulich war ich Wandern – fernab vom Schreibtisch tickt die Welt ruhiger und viel erhabener; das viel zu enge Korsett der Wohnung abgelegt,… Read more →

Der Freytag: Stille Nacht – der Lärm der Zeit

Die Welt wird immer lauter; vielleicht merkt die Gesellschaft, dass ihr was fehlt? – Vielleicht die Orientierung? In der Nachbarschaft hustet einer vor sich hin; natürlich lautstark. Die Menschen auf der Straße niesen, schnäuzen sich und sind neuerdings mit Bluetooth-Boxen unterwegs und beschallen dabei ihre Umwelt mit ihrer Lieblingsmusik; natürlich auch wieder lautstark. Diese Mitmenschen gehen scheinbar davon aus, dass… Read more →

Der Freytag: Buchen sollst du suchen

»Was ist denn mit dir passiert Stefan?« »Ach, nichts Dramatisches, ich war nur wandern«, antworte ich und schleiche zu meinem Lieblingsplatz im Café. »Wie immer?« »Ja bitte. Einen Cappuccino« bestelle ich bei der aufmerksamen Kellnerin. Unauffällig, fast heimlich schlüpfe ich aus meinen braunen Lederschuhen; denn die Blasen an den Fersen gängeln mich bereits seit ein paar Tagen. Ich fühle mich… Read more →

Der Freytag: Ge-Zielter Schaufensterblick ins Leben

»Ich höre, was du sagst, folgen kann ich dir nicht.« So André, ein alter Schulfreund, den ich zufällig an diesem Samstagvormittag in der Stadt treffe. Wir stehen beide in einem schönen alten Antiquitätenladen; vor dem Schaufenster wimmelt und wuselt das Leben; ameisengleich queren vielen Menschen unser Blickfeld. Jäger und Gejagte: Wie viele jagen hinter To-do-Listen her, um die To-dos nach… Read more →

Der Freytag: Zank am Zaun

Dampfend steht der Kaffee vor mir; ich gieße langsam und vorsichtig die Milch in die Tasse und beobachte, wie sie sich mit dem tiefschwarzen Kaffee vermischt; es erinnert mich an Yin und Yang und daran, dass das Dunkle flüchtig, nie von Dauer ist und am Ende die Wahrheit über die Lüge, das Recht über das Unrecht siegt. Es ist Freitag… Read more →

Der Freytag: 1994 und als der Kaffee noch Tee war

Ich sitze im Kaffeehaus und trinke – vielleicht ausnahmsweise? – einen grünen Tee und denke nach. Die vergangene Woche war etwas hektisch; wieder ein Tango auf unterschiedlichen Deadlines. Als ich einen Text schrieb, ging mir der Kaffee aus – eine Katastrophe und die Läden hatten bereits seit Stunden geschlossen. Tango tanzen kann ich nur mit Kaffee, dachte ich. Nach Herumsuchen… Read more →

Der Freytag: Tango auf der Deadline in Leipzig #lbm23

Ich sitze in Leipzig im Café und warte; trinke bereits den zweiten Cappuccino und Roberto ist immer noch nicht hier. Eigentlich drängt die Zeit. Unser gemeinsames Buchprojekt ist ins Stocken geraten – Roberto ist einfach den Tanz auf der Deadline nicht gewohnt; seine Nerven versagen immer, wenn es zeitlich eng wird und dann rebelliert sein Magen. Am Mittwoch hatte ich… Read more →

Der Freytag: Wir müssen im Leben scheitern …

… denn das Leben endet mit dem Tod. Am vergangenen Osterwochenende besuchte ich gemeinsam mit meiner Frau eine Lesung von einem meiner Lieblingsautoren: Ferdinand von Schirach. Dieser Satz fiel sinngemäß im Rahmen des Abends. Doch jetzt sitze ich wieder in meinem Kaffee; die Welt geht ihre eigenen Wege und ich gehe die Meinen. Habe soeben ein Kännchen Kaffee bestellt; freue… Read more →

Der Freytag: Die Auferstehung – Hoffnung und ein Osterbrot

Ostern ist mit das älteste und auch das höchste Fest der Christen: Der wichtigste Feiertag ist der Ostersonntag. Dieser Hochtag im Kirchenjahr beendet die 50 Tage andauernde Fastenzeit. Er ist gleichzeitig Auftakt der nun beginnenden und 50 Tage anhaltenden Osterzeit – sie wird mit dem Pfingstfest enden. Am Ostersonntag wird der Wiederauferstehung von Jesus Christus gedacht – am dritten Tage… Read more →

Der Freytag: Das 12-Uhr-Läuten vom Bamberger Dom und die Kultivierung von Geduld

Den erhabenen Klang von Kirchenglocken liebe ich seit meiner Kindheit. Besondere Erinnerungen weckt das Samstagmittag-Läuten der Glocken in meinem Heimatdorf; wenn sie erklingen, rieche ich noch heute den Duft vom blauen Litamin-Schaumbad, denn Samstagnachmittag war Badetag. Mit der Zeit reifte die Idee, diese konservierten Klangerinnerungen wieder zu beleben, indem ich das Glockenläuten selbst aufzeichne. Gesagt, getan. Doch wie es im… Read more →

Der Freytag: »Edel sei der Mensch«

Es ist Freitag; ich sitze im Kaffeehaus; diesmal in Rudolstadt; und ich bin auf den Spuren von Schiller und Goethe unterwegs. Ich trinke gerade keinen Kaffee; sondern eine heiße Schokolade; wie sie Goethe selbst gern’ trank. -Er war so versessen auf Schokolade, dass er sich sogar während seiner Italienreise das braune Gold aus der Heimat nachschicken ließ. Ich sitze in… Read more →

Der Freytag: Über Männer, Trennungsschmerz und über das Loslassen

Es ist Freitag; es sitzt sich angenehm in meinem Stamm-Kaffeehaus auf meinem Lieblingsplatz; dieser war heute ausnahmsweise noch frei, als ich kam. Es ist keine Interruption in Sicht, die mich aus meinem geistigen Müßiggang entreißen könnte; auch die Touristen sind noch in weiter Ferne; die wie sonst üblich, das Kaffeehaus erstürmen und belagern. Im Moment herrscht Kaffeehausstille und sogar die… Read more →