Es gibt so bange Zeiten, Es gibt so trüben Mut, Wo alles sich von weitem Gespenstisch zeigen tut. Es schleichen wilde Schrecken So ängstlich leise her, Und tiefe Nächte decken Die Seele zentnerschwer. Die sichern Stützen schwanken, Kein Halt der Zuversicht; Der Wirbel der Gedanken Gehorcht dem Willen nicht. Der Wahnsinn naht und locket Unwiderstehlich hin. Der Puls des Lebens… Read more →
Lyrik: Echokammern
Die Wahrheit? Berührt mich schon lange nicht mehr. Echokammer – das Leben ist nicht mehr schwer. Zuspruch, Freude, Freudental, erste Reihe, erster Platz im großen Saal. Aus der Freude wird Herrlichkeit, ich weiß alles, bin stets bereit. Erkläre der Welt mit frohem Ton, wer, was, wie hält – die große Vision. Echokammer, Echokammer, kein klägliches Gejammer. Ich sehe die Welt,… Read more →

Der Freytag: Algorithmische Wahrheiten – Von Filterblasen und der Verführung der Bestätigung
Die 35. Bamberger Hegelwoche neigt sich ihrem Ende zu, ein letztes Mal führt mich der Weg durch die nun kühlere Abendluft zur Universität. Nach zwei Abenden voller philosophischer Wendungen und narrativer Fallstricke wartet der finale Vortrag – und mit ihm eine Referentin, die uns von den gefühlten zu den berechneten Wahrheiten führen wird. Dr. Veronika Solopova von der TU Berlin… Read more →

Der Freytag: Gefühlte Wahrheiten – Von narrativen Emotionen und der Verführung des Erzählens
Über die Macht der Geschichten und warum wir unseren eigenen Narrativen misstrauen sollten Die Bamberger Hegelwoche geht in den zweiten Abend, und wieder führt mich der Weg durch die schwüle Sommernacht zur ehrwürdigen Universität. Der erste Vortrag hat Spuren hinterlassen – jene philosophischen Fragezeichen, die sich wie kleine Angelhaken ins Bewusstsein setzen und nicht mehr loslassen. Professor Dr. Fritz Breithaupt… Read more →
Lyrik: Totes Pferd / Lyric: Dead Horse
Lyrik: Totes Pferd Viele setzen auf ein totes Pferd Rote Werte werden propagiert, alles nichts mehr wert Ehre, Aufrichtigkeit, die Seele in den eignen Kleidern friert Der oberste Redner hat sich bis auf die Knochen blamiert Karmaschwarz und auf beiden Augen blind Sie merken nun, alles durch die Finger rinnt Wie doch die Zeit im Land vergeht Alles ist durcheinander,… Read more →
Song: Letter from Masanjia
The suffering in the Middle Kingdom – China!Every human soul is torn.Most exist without a rhythm,Wardens from the pit are born. Granite cracks beneath the strain.Torturers stray far from grace.Jewels hide the deepest pain,Wires cut through tender flesh and face. Just one step to the side,Still trapped in a lifelong ring.He heard the snowfall cry,Pain until the evening brings. History… Read more →
Lyrik – Der längste Tag
Noch kann man es ignorieren und die Augen davor verschließen – die Sinne betäuben, den Geschmack vom lieblichen Wein genießen. Sich ablenken lassen, allen möglichen Dingen nachgehen – die Zeit läuft davon, wie viele werden es dann verstehen? Die Welt ist eine Illusion und jeder hat seine eigene erschaffen – geblendet, ergötzt vom Anblick, immer wieder das eigene törichte Gaffen.… Read more →
Lied: Die Huldigung der Künste – neu arrangiert (nach Friedrich von Schiller)
Mich hält kein Band, mich fesselt keine Schranke, Frei schwing‘ ich mich durch alle Räume fort. Mein unermeßlich Reich ist der Gedanke, Und mein geflügelt Werkzeug ist das Wort. Der Töne Macht, die aus den Saiten quillet, Du kennst sie wohl, du übst sie mächtig aus. Was ahnungsvoll den tiefen Busen füllet, Es spricht sich nur in meinen Tönen aus;… Read more →
Afterglow
Sunset’s painting skies in pink,Last light fading at the brink.Fireflies in evening air,Your hand in mine, I’m unaware. The heat still lingers on my skin,A whisper of where we’ve been.We’re chasing stars instead of time,Still high on love, still feeling fine. We’re living in the afterglow,Of days that moved so soft, so slow.Still hear the music in my soul,Summer burned… Read more →
Summer’s on My Skin
Thirty degrees and the sky’s so blue, Golden rays are breaking through. People dancing in the street, Barefoot rhythm, feel the beat. Ice cream melting, laughter loud, Every face a sunlit cloud. No worries, no deadlines — Just beach waves and good times. Summer’s on my skin, I’m alive again, Every little breeze feels like a friend. Sippin’ on joy,… Read more →
Gedicht: Hoffnung (Friedrich von Schiller)
Es reden und träumen die Menschen viel Von bessern künftigen Tagen, Nach einem glücklichen goldenen Ziel Sieht man sie rennen und jagen; Die Welt wird alt und wird wieder jung, Doch der Mensch hofft immer Verbesserung. Die Hoffnung führt ihn ins Leben ein, Sie umflattert den fröhlichen Knaben, Den Jüngling locket ihr Zauberschein, Sie wird mit dem Greis nicht begraben.… Read more →

Der Freytag: Gewusste Wahrheiten – Über Wahrhaftigkeit und Lüge – Von der Sehnsucht nach Stimmigkeit in Zeiten der Verwirrung
Die Bamberger Luft ist schwühlwarm an diesem Abend, als ich die ehrwürdige Aula der Universität betrete. Es ist der erste von drei Abenden, die ich im Rahmen der 35. Bamberger Hegelwoche verbringen werde – ein Ritual, das mich Jahr für Jahr anzieht wie eine philosophische Pilgerfahrt. Das Thema dieser Tage: „Wahrheit, Lüge, Internet?“ – eine Trias, die in unserer Zeit… Read more →
Lyrik: Wahrheit, Lüge, Internet
Die Luft ist schwer heut’ Nacht, Gedanken kreisen, die Frage erwacht. Ich such nach dem Wahren – was einmal war. „Wahrheit, Lüge, Internet?“ ruft das Licht, ein Professor spricht – ein klares Gesicht. „Fakten sind Fakten“, doch wer sagt, was gilt? Wort gegen Welt – die Sprache verwirrt. Was ist wahr? Was ist Lüge? Wer entscheidet, was zählt? Zwischen Sein… Read more →
Lyrik: Menschenrechte / Poetry: Human Rights / 诗歌:人权 / Lyrique : Droits de l’Homme
Lyrik: Menschenrechte Ich ging durch Hallen, still und schwer,sprach Worte, die nicht jeder hört.Ein Traum von Würde, gleich und frei,in Briefen, Blicken, Reden – inmitten vieler und dabei. Man nickt, man schweigt, man schaut, man blickt vorbei,doch jeder Schritt ist nicht umsonst.Für jeden, der im Schatten steht,der nicht mehr lebt, für uns es immer weiter geht. Menschenrechte – mehr als… Read more →
Lyrik: Hinter der Oberfläche / Lyric: Beneath the Surface / Poesía: Detrás de la superficie / Poesia: dietro la superficie / Poésie : Derrière la surface / 诗歌:表面之下
Lyrik: Hinter der Oberfläche Ich möchte rufen…Doch die Stimme fehlt.Ich möchte denken…Ein Tohuwabohu im Kopf. Ich möchte hören:Nichtigkeiten. Überall.Ich möchte schreiben –Doch ich beherrsche nichts.Die Schrift beherrscht mich. Hinter der OberflächeLiegt die WeltHinter der OberflächeRuft der SinnDoch ich höre nur RauschenDoch ich höre nur mich nicht Der Mensch hat seinen Weg;Aus dem Sein des WeltlichenTreten – können.Worte haben ihren tiefen… Read more →
Lyrik: Faust – Zwei Seelen / Lyric: Faust – Two Souls
Faust – Zwei Seelen Zwei Seelen wohnen in meiner Brust Ein Gelehrter sucht nach mehr als Wissen Die Leere nagt an seinem Verstand Was er weiß, kann ihn nicht befrieden Faust, oh Faust, was suchst du noch? Der Teufel flüstert dir ins Ohr Mephisto lacht, die Welt ist hohl Doch Gretchen weint am Himmelstor Goethe schrieb ein Leben lang An… Read more →

Der Freytag: Ein Pakt für die Ewigkeit – Goethes Faust und die Frage nach dem richtigen Leben
„Zwei Seelen wohnen, ach! in meiner Brust“ – wer kennt diesen Satz nicht, selbst wenn er nie das ganze Drama gelesen hat? Johann Wolfgang von Goethes Faust. Der Tragödie erster Teil gehört zur deutschen DNA wie die Bratwurst zum Volksfest. Und doch wird er selten wirklich gelesen, geschweige denn verstanden. Dabei könnte er kaum aktueller sein. Denn was treibt diesen… Read more →